Punkteteilung im Abstiegskampf

Reichlich Tore auf beiden Seiten.

Das war eine emotionale Berg- und Talfahrt: Zweimal lag der SV Rödinghausen im Heimspiel gegen den TuS 05 Sinsen in Führung, einmal im Rückstand – und am Ende stand im Abstiegskrimi der Fußball-Westfalenliga ein 3:3 (1:2) zu Buche.

„Das war Abstiegskampf hoch 100“, befand SVR-Trainer Björn Hollenberg nach dem zum Teil wilden Schlagabtausch seiner Mannschaft mit dem Tabellenvorletzten. Dabei hatte das Spiel gut für die Gastgeber begonnen, als Noah Gabriel Heim in der 16. Minute nach einer Hereingabe von links mit einem flachen Direktschuss aus sechs Metern in die lange Ecke das 1:0 erzielte. Doch die Freude beim SVR währte nicht lange. Bereits zwei Minuten später rutschte ein langer Ball der Sinsener von der rechten Seite durch die Innenverteidigung zu Noah Karthaus, der zum 1:1 traf. Und damit nicht genug: Weitere zwei Minuten später gelang den Gästen auch noch das 1:2, als Rödinghausen II nach einer Flanke von links nicht konsequent verteidigte und Yusuf Keskin den vom langen Pfosten in die Mitte gepassten Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Die U23 wirkte nun verunsichert und kam nach den von Sinsen mit Windunterstützung geschlagenen langen Bällen kaum in die Zweikämpfe. Allerdings hätte Heim in der 35. Minute auch das 2:2 erzielen können, als er nach einem gewonnenen Laufduell frei an TuS-Torwart Tom Richert scheiterte.

Nach der Pause wirkten die Gastgeber dann wie ausgewechselt. Sie gingen aggressiv zu Werke und setzten Sinsen unter Druck, was in der 57. Minute mit dem 2:2 durch Heim belohnt wurde, der nach einem Steckpass von Amir Severi aus halbrechter Position traf. Und Rödinghausen setzte nach. In der 64. Minute bekam Max Kammann rechts im Strafraum von hinten einen Tritt in die Beine, den folgenden Foulelfmeter verwandelte Marijo Pavlovic mit einem satten Schuss links oben ins Tor zum 3:2. Zum „Dreier“ reichen sollte das jedoch nicht. In der 73. Minute ließ die Rödinghauser Defensive den links durchlaufenden Niclas Grzelka gewähren und der schoss flach in die lange Ecke zum 3:3 ein.

In den Schlussminuten hatten dann beide Seiten noch die Gelegenheit zum Siegtor. Zunächst scheiterte Rödinghausens Nico Tübing nach einem schönen Solo aus spitzem Winkel an Richert (82.), dann setzte auf der anderen Seite Justin Lubkoll einen Kopfball an die Latte (85.).

Nach dem Abpfiff sah Hollenberg den Spielverlauf als Spiegelbild der Leistungsfähigkeit seines Teams in dieser Saison. „Wir haben gute Momente, leisten uns aber immer wieder auch Fehler, die uns zurückwerfen. Es ist für die jungen Leute auch ein Lernprozess. Sinsen hat eigentlich aus wenigen Möglichkeiten mit drei Toren viel gemacht, wobei wir am Ende auch noch hätten verlieren können. Wir hatten aber auch einige Chancen, um noch mehr Treffer zu erzielen. Das Remis ist zwar nicht das Optimum, aber wir halten unseren Vorsprung von sieben Punkte auf die Abstiegsplätze. Deshalb ist der eine Punkt für uns mehr als für Sinsen.“

Foto: Joel Beinke

(NW)