Effektivität erhöhen

SVR empfängt den SC Wiedenbrück.

Der SVR empfängt heute Abend den SC Wiedenbrück zum OWL-Derby im Häcker Wiehenstadion. Im Duell mit dem direkten Tabellennachbarn, steht vor allem eine höhere Effektivität vor dem Tor im Fokus.

Am vergangenen Samstag beim 0:1 in Bonn blieben die Wiehenkicker erneut ohne eigenen Torerfolg – zum sechsten Mal in dieser Saison. „Total ärgerlich, weil wir genug Großchancen hatten, um das Spiel für uns zu entscheiden“, legt Nils Drube den Finger in die Wunde. Der neue Cheftrainer des SVR weiß um die Problematik, „denn der Verein hat vor dieser Saison mit Engelmann, Lokotsch, Backszat und Dacaj mehrere Topleute in diesem Bereich abgegeben“. Drubes Hoffnung hingegen, dass die neuen, jungen Spieler in die Rolle der zuverlässigen Torlieferanten hineinrutschen würden, hat sich noch nicht erfüllt. Drube räumt ein: „Die Vakanz in diesem Bereich haben wir noch nicht geschlossen bekommen.“

Dass nach 13 Spielen der 20-jährige Neuzugang Yassin Ibrahim die interne Torschützenliste mit drei Treffern anführt, sagt einiges aus. Auch die anderen Stürmer Jannik Mause (zwei Tore), Ba-Muaka Simakala, Enzo Wirtz und Rick ten Voorde (je 1) ließen ihre Qualitäten punktuell aufblitzen, sind aber von der Quote und Kaltschnäuzigkeit eines Simon Engelmann meilenweit entfernt. Dass der Niederländer Rick ten Voorde, der zumindest von den körperlichen Proportionen an den nach RW Essen abgewanderten Engelmann (8 Saisontore) erinnert, verletzt ist und bis Ende des Jahres ausfällt, macht die Situation im lauen Sturm nicht besser. „Uns war klar, dass wir keinen Spieler bekommen, der 15 oder 20 Tore garantiert, denn die sind heiß begehrt und kaum bezahlbar. Wir müssen unsere Spieler entwickeln und im letzten Spieldrittel konsequenter und gieriger werden“, sagt Drube und hofft, dass der Knoten gegen Wiedenbrück platzt.

Einen in Rödinghausen so händeringend gesuchten Torjäger bringt der heutige Gegner mit. Phil Beckhoff, 20 Jahre jung, bei Arminia Bielefeld und Schalke 04 ausgebildet, hat in dieser Saison schon acht Mal für den SC Wiedenbrück getroffen, zuletzt beim 4:1 gegen Bergisch Gladbach doppelt. Nicht nur deshalb hat Nils Drube großen Respekt vor dem Aufsteiger aus dem Kreis Gütersloh mit seinem „extrem hohen Pressing“. In der Tabelle stehen die beiden OWL- Teams mit jeweils 16 Punkten auf den Plätzen zehn (Wiedenbrück) und elf (Rödinghausen) dicht beinander, was für den von Daniel Brinkmann trainierten Aufsteiger total okay ist – nicht aber für den letztjährigen Meister.

Dort wird der Geduldsfaden merklich kürzer. „Offen gesagt, ist es bislang keine gute Runde, die wir spielen. Viele andere Mannschaften hatten auch einen Umbruch, dass lasse ich als Argument nicht mehr gelten“, so SVR-Geschäftsführer Alexander Müller mit klaren Worten. Was ihn wurmt, ist die fehlende Konstanz in den Auftritten. „In Essen haben wir uns gut verkauft und können mit ein bisschen Glück einen Punkt mitnehmen. Dann verlieren wir in Bonn beim Tabellenzwanzigsten. Bei allem Respekt vor dem Gegner, aber dort musst du einfach gewinnen, wenn du in dieser Liga eine vernünftige Rolle spielen willst.“ Wunderdinge erwarte er nicht von der quasi runderneuten Mannschaft, „doch das Team ist talentiert, intakt und besitzt genug Potenzial, um in der Liga eine gute Rolle zu spielen. Jetzt aber haben wir zwei schwere Spiele gegen Wiedenbrück und Dortmund vor uns und müssen aufpassen nicht unten reinzurutschen“, warnt Alexander Müller.

(Quelle: NW)

INFOS:

Austragungsort: Häcker Wiehenstadion, Auf der Drift 36, 32289 Rödinghausen.
Anstoß: 18. November 2020, 19:30 Uhr

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