Niederlage am Tivoli

SVR unterliegt mit 3:1.

Ein Highlight-Spiel vor 11.700 Zuschauern, aber keine Punkte: der SV Rödinghausen ist im Spitzenspiel der Fußball-Regionalliga West bei Alemannia Aachen als Verlierer vom Platz gegangen. Aus einer 1:0-Führung durch Damjan Marceta (10.) und klarer Überlegenheit in der ersten Halbzeit wurde ein 1:3 (1:1).

Erstmals in dieser Saison verlor der Klub vom Wiehen zwei Spiele in Folge. Dadurch konnten die Ostwestfalen keinen Boden auf Spitzenreiter Preußen Münster (am Sonntag bei Fortuna Köln) gut machen und wurden in der Tabelle von den Aachenern, die ihren vierten Sieg in Folge vor ihrer gewaltigen schwarz-gelben Fankurve feierten, auf Platz drei verdrängt. Die Ergebnisdelle mit jetzt drei Spielen ohne Dreier nehmen die Rödinghauser mit ins nächste Spiel am 12. November zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach II.

Gegenüber der 0:1-Heimniederlage gegen Bocholt hatte SVR-Trainer Carsten Rump seine Anfangsformation auf vier Positionen verändert. Vincent Schaub und Patrick Choroba durften ebenso von Beginn an ran wie der kürzlich nachverpflichtete Lasse Jürgensen, der den rotgesperrten Jonathan Riemer auf der linken Abwehrseite ersetzte, und Jeff-Denis Fehr. Der Ex-Aachener rutschte in die Startelf, da Patrick Kurzen kurzfristig passen musste. Im Tor der Gäste stand erneut der 20-jährige Luis Weber, an ihm lag es aber am wenigsten, dass der SVR leer ausgehen sollte.

Dabei hatte das Duell Zweiter gegen Dritter für den SVR optimal begonnen. In der ersten Halbzeit spielten die Gäste auf die Aachener Fantribüne und brachten diese in der 10. Spielminute zum Schweigen: auf der rechten Angriffsseite hatte Vincent Schaub vorbereitet, seine Flanke wuchtete Damjan Marceta mit einem Kopfball-Torpedo in die Maschen – 0:1. Doch nur drei Minuten später schlugen die Hausherren zurück – mit freundlicher Unterstützung der SVR-Abwehr in Person von Ibrahim Kaba, der sich den Ball von Jannik Mause abluchsen ließ, danach hatte Dimitry Imbongo leichtes Spiel und TW Weber keine Chance – 1:1 (13.).

Danach spielte erst einmal nur der Klub vom Wiehen. Trotz drückender Überlegenheit und zahlreicher Standards sprang aber nichts Zählbares heraus. Adrian Bravo Sanchez zielte zu hoch (24.), einen Abschluss von Vincent Schaub lenkte Aachens Keeper Johnen um den Pfosten (28.). Das 1:1 zur Pause war schmeichelhaft für Aachen. „In der ersten Halbzeit hat man gesehen, was für eine Qualität wir haben, trotz des kurzfristigen Ausfalls von Patti Kurzen. Wir sind hier vor dieser Wahnsinnskulisse aufgetreten wie eine absolute Topmannschaft und müssen zur Halbzeit mindestens 2:0 führen“, so SVR-Trainer Carsten Rump.

Das Spitzenspiel sollte aber zwei grundverschiedene Halbzeiten erleben. Jetzt spielten die Aachener auf ihre beeindruckende schwarz-gelbe Fankurve und drückten. „Wir haben nicht mehr so genau gespielt und uns in den Zweikämpfen den Schneid abkaufen lassen. Dadurch sind auch die Zuschauer aufgewacht“, berichtete Rump, der nun Angriffe im Minutentakt auf den Kasten seiner Mannschaft zurollen sah. Sebastian Schmitt köpfte vorbei (52.), und zweimal, nach einem Abschluss von Mause (58.) und einem tückischen Freistoß (59.), war Luis Weber zur Stelle.

Rump reagierte, doch auch ein Dreier-Wechsel (Ibrahim, Tübing und Domröse kamen in die Partie) brachte keine Veränderung. Und in der 70. Minute war es dann soweit: nach Flanke von Schmitt traf Jannis Held aus kurzer Distanz zum 2:1 und wurde für die Aachener Fans buchstäblich zu Selbigem.

Danach meldete sich der SVR noch einmal zurück. Der eingewechselte Yassin Ibrahim schoss vorbei (76.), bei der besten Rödinghauser Gelegenheit im zweiten Durchgang verfehlte Kevin Hoffmeier den Aachener Kasten nur hauchdünn (79.). Ausgerechnet der Ex-Rödinghauser Jannik Mause machte den Deckel in der Nachspielzeit mit dem 3:1 (90.+1) endgültig zu.

(Quelle: NW)

DIE SPIELDATEN

SV Rödinghausen: Luis Weber, Lasse Jürgensen (79. Janis Büscher), Patrick Choroba (63. Dominique Domröse), Ibrahim Sori Kaba, Daniel Flottmann, Vincent Schaub, Kevin Hoffmeier, Jeff-Denis Fehr (63. Nico Tübing), Adrian Bravo Sanchez, Damjan Marceta, Ramien Safi (63. Yassin Ibrahim).

Alemannia Aachen: Marcel Johnen, Jannis Held (78. Felix Heim), Dario de Vita (30. Lars Oeßwein), Lukas Wilton, Aldin Dervisevic, Sebastian Schmitt, Marco Müller, Julian Schwermann (46. Tim Korzuschek), Frederic Baum, Jannik Mause, Dimitry Imbongo (44. Dino Bajric).

Tore: 0:1 Damjan Marceta (10.), 1:1 Dimitry Imbongo (13.), 2:1 Jannis Held (70.), 3:1 Jannik Mause (90.+1).

Schiedsrichter: Marco Goldmann, assistiert von Yannick Rupert und Inan Bulut.

Zuschauer: 11.700

Foto: Joel Beinke