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Aussetzer bei Standards

SVR verliert 2:4 gegen den BVB.

Trotz einer über weite Strecken guten Leistung hat sich der SV Rödinghausen in der Fußball-Regionalliga beim 2:4 (1:2) gegen die U23 von Borussia Dortmund nicht mit etwas Zählbarem belohnen können. Das lag zum einen an den ebenfalls stark aufspielenden Gästen, die in dieser Verfassung sicher noch ein Wort im Aufstiegsrennen mitsprechen werden, zum anderen aber auch an einer schwer erklärbaren Schwäche bei Standardsituationen, aus denen alle vier Gegentore resultierten.

Über letztere schüttelte auch Rödinghausens Trainer Dennis da Silva Félix nach der Partie nur den Kopf. „Das ist schon kurios. Es ist nämlich nicht so, dass wir eine generelle Standardschwäche hätten. Offensiv sind uns daraus auch schon insgesamt zehn Treffer gelungen. Aber defensiv sind wir da immer wieder anfällig.“ Auffällig war auch, dass die Dortmunder zweimal mit Kopfbällen erfolgreich waren – und dass, obwohl die Rödinghausener deutliche Größenvorteile hatten. „Die Größe ist so ziemlich das einzige, was du nicht trainieren kannst. Eigentlich hätte auch die Robustheit gegenüber einer U23 auf unserer Seite sein sollen. Deshalb sind diese Gegentore brutal bitter, sie waren viel zu einfach“, sagte da Silva Félix.

Zunächst war sein Team richtig gut ins Spiel gekommen. Rödinghausen agierte mutig, lief früh an und hatte auf dem Feld klar den Hut auf. Der Führungstreffer in der 19. Minute durch Eduard Probst mit einem Schuss aus 16 Metern nach einem Ballgewinn von Marius Bauer vor dem Dortmunder Strafraum war entsprechend absolut verdient. Eine Minute später hätte Probst fast erhöht, doch BVB-Keeper Silas Ostrzinski lenkte seine Direktabnahme aus knapp 20 Metern mit beiden Händen über die Querlatte. „Bis dahin ist unser Matchplan aufgegangen. Wir haben früh gestört, die Gier war da“, befand Dennis da Silva Félix, der dann aber mitansehen musste, wie die Dortmunder die Partie langsam drehten.

Sehr auffällig agierte dabei ihr US-amerikanscher Junioren-Nationalspieler Cole Campbell. Der wieselflinke 19-Jährige, der auch zum Bundesligakader des BVB zählt und in dieser Saison erstmalig in der U23 eingesetzt wurde, sorgte als Rechtsaußen immer wieder für Gefahr – und dass, obwohl auf der anderen Seite Rödinghausens Linksverteidiger Manuel Reutter mit zahlreichen starken Abwehraktionen glänzte. So mussten dann die besagten Standardsituationen her, damit die Gäste zum Erfolg kamen.

In der 30. Minute konnte die Hintermannschaft des SVR eine Ecke von links nicht sauber klären und der Ball landete bei Filippo Mané, der aus acht Metern aus der Drehung unten links zum 1:1 einschoss. Und vier Minuten vor der Pause gingen die Borussen sogar in Führung. Nach einem Freistoß von Danylo Krevsun von der rechten Seite entwischte der routinierte Michael Eberwein seinem Gegenspieler Leon Tia und traf aus fünf Metern mit dem Kopf.

Trotz dieses Rückschlages kamen die Gastgeber nach der Halbzeitpause mit viel Schwung zurück auf den Rasen und hatten gute Gelegenheiten zum Ausgleich, doch zunächst verpassten es Cottrell Ezekwem und Maximilian Hippe, eine von Julian Schwermann mit dem Kopf verlängerte Ecke aus Nahdistanz über die Linie zu drücken (53.), danach scheiterte Probst freistehend an Ostrzinski, der mit einer ganz starken Fußabwehr das 2:2 verhinderte (55.). Dieses fiel dann aber in der 67. Minute, als Abdul Moursalim Fesenmeyer eine Rechtsflanke von Tia mit dem Kopf aus sieben Metern verwertete.

Nun entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem, wie Gästetrainer Daniel Rios es später formulierte, es letztlich „die Momente“ waren, die die Partie zugunsten der Dortmunder entschieden. Nach einer scharf an den Fünfmeterraum getretenen Ecke von rechts brachte in der 75. Minute Almugera Kabar die Gelb-Schwarzen mit einem Kopfball wieder in Front. Für die Entscheidung sorgte schließlich in der 88. Minute Jordi Paulina mit einem sicher verwandelten Foulelfmeter zum 4:2. Zuvor hatte Fesenmeyer bei einer Freistoß-Hereingabe Kabar im Strafraum geklammert und umgerissen und dafür auch noch die gelb-rote Karte gesehen.

„Ich denke schon, dass wir insgesamt ein Pünktchen verdient gehabt hätten. Es gab auch die Momente, in denen wir das Spiel auf unsere Seite hätten ziehen können. Wir hätten heute einen Riesenschritt nach vorne machen können, aber Fußball ist nun mal kein Konjunktiv“, sagte Dennis da Silva Félix abschließend.

(Quelle: NW)

Foto: Joel Beinke

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